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ÄTHERISCHE ÖLE

Was sind ätherische Öle?

Ätherisch (fachsprachlich ether) bedeutet flüchtig. Ein ätherisches Öl (ÄÖ) ist demnach ein flüchtiges Öl, dass z.B. auf einem Blatt Papier keine Flecken hinterlässt. Das Wort Öl in diesem

Zusammenhang kommt daher, dass die Produkte nicht mit Wasser mischbar sind und daher an der Oberfläche schwimmen, wenn man ätherisches Öl und Wasser zusammen bringt. ÄÖe sind lipophile (fettliebende), flüssige Extrakte mit einem intensiven Geruch.

Sie werden durch physikalische Verfahren, wie z.B. die Wasserdampf-Destillation, aus Pflanzenteilen gewonnen. "Ätherische Öle werden in Öldrüsen gebildet und im Pflanzengewebe gespeichert. Sie befinden sich in den Blüten, Blättern, Samen, Fruchtschalen, Wurzeln, Harzen, Rinden oder im Holz. Manche Pflanzen liefern aus verschiedenen Pflanzenteilen ätherische Öle unterschiedlicher Zusammensetzung, z. B. Zimtrinden- und Zimtblätteröl, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung komplett unterscheiden."

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Das Riechen

"Die meisten Menschen können zwischen 4000 verschiedene Gerüche unterscheiden." (Wabner 2009, S.12). Weinprüfer sogar zwischen mehr als 10.000. Die Duftmoleküle wandern über die Nase und die Rezeptoren am Riechkolben als Information ohne Umwege direkt ins limbische System. Das limbische System ist unser Gefühl- und Erinnerungszentrum. Düfte und Dufterinnerungen werden im limbischen System gespeichert und bleibt uns ein Leben lang erhalten. Zum Beispiel erinnert mich der Duft von Mottenkugeln (Naphtalin) an meine Oma. 

"Düfte können starke körperliche Wirkungen im limbischen System auslösen. 0,2 Sekunden nach Auftreffen einiger Duftmoleküle auf die Rezeptoren sind dort elektrochemische Reaktionen nachzuweisen, die bestimmte physiologische Reaktionen in Gang setzen." (Wabner 2009, S. 13).

 

Grundsätzliches zur Anwendung

Ein bewusster und gewissenhafter Umgang mit ÄÖ ist sehr wichtig, da man mit hochwirksamen und hochkonzentrierten Pflanzenstoffen hantiert. Als Beispiel: Für 1 Liter Lavendelöl benötigt man 120 kg Lavendelblüten. Kein Wunder also, dass die meisten ätherischen Öle haut- und schleimhautreizend sind und deswegen nie pur, sondern nur stark verdünnt mit einem Trägeröl o.ä. angewendet werden dürfen. Für eine Kontaktprobe ist die Ellenbeuge gut geeignet, da dort die Haut sehr dünn und sensibel ist. Für Allergiker gilt, dass wenn sie auf bestimmte Pflanzen reagieren, sie sehr wahrscheinlich auch auf die entsprechenden ätherischen Öle reagieren werden.

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Lagerung

Für die Lagerung von ÄÖ sind Braunglasflaschen geeignet, die fest verschlossen werden können, da sie gegenüber Licht und Sauerstoff empfindlich sind. Zudem möglichst kühl und trocken lagern. "Bis auf die Zitrusöle, die nur maximal zwei Jahre haltbar sind, können die meisten ätherischen Öle jahrelang aufbewahrt werden. Ein gutes Rosen- oder Sandelholzöl

kann wie ein sehr guter Wein im Laufe der Zeit immer reifer und besser werden."1

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Verwendung

"Ätherische Öle werden vielseitig verwendet. Sie finden Einsatz

  • in Lebensmitteln (einschließlich der Verwendung in der häuslichen Küche)

  • in Aromen, mit denen Lebensmittel und Arzneimittel aromatisiert werden,

  • in Parfumkompositionen für die Feinparfümerie, für Haushaltswaren und Toilettenartikel

  • in Kosmetika

  • in der Volksmedizin (z.B. Kamillendampfbad)

  • in der klassischen und alternativen Medizin (einschließlich Aroma- und Psychotherapie sowie Massage)

  • bei der Beduftung von Räumen (z.B. Büros, Messestände, Verkaufsräume, Wohnungen)

  • bei der Mumifizierung in alten Kulturen."2

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Wabner, Dietrich (2009): Aromatherapie: Grundlagen, Wirkprinzip, Praxis. Elevsier: München.

http://www.chemie.de/lexikon/%C3%84therisches_%C3%96l.html

2 http://aromenverband.de/fachthemen/factsheets/aetherische-oele/

http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Aetherische_Oele

https://www.olionatura.de/kosmetikrohstoffe/pflanzliche-wirkstoffe/aetherische-oele

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